Der wiedererrichtete Eisenbahn-(Klepper-)Steg

Zwei Bombenangriffe im März und April 1945 zerstörten kurz vor Ende des zweiten Weltkriegs den Eisenbahnsteg, die Verbindung zwischen den südlichen Teilen der Stadt und dem Zentrum. Der 1891 mit einem Kostenaufwand von 20.000 Goldmark erbaute Eisenbahnsteg über die Gleisanlagen des Rosenheimer Bahnhofs war in den Trümmern des bombardierten Bahnhofs versunken. Neun Jahre lang bemühte sich die Stadt um eine Wiedererrichtung dieser Verbindung.

Auf Grund der hohen Kosten hatte die Bundesbahn dieses Bauprojekt immer wieder hinausgeschoben. Erst 1954 wurde dieser Wunsch vieler Rosenheimer Wirklichkeit. Von einer Münchener Firma wurde der Steg in mehreren Nachtschichten aus einer Eisenkonstruktion hergestellt. 137 Meter lang und 8 Meter hoch wurde er in insgesamt 1.100 Arbeitsstunden gebaut. Dabei wurden 95 Tonnen Stahl und 140 Kubikmeter Beton verarbeitet. Die gesamt Stahlfläche, die mit einem Spezial-Wetterschutzanstrich versehen wurde, beträgt 2.100 Quadratmeter.

Die angefallenen Baukosten in Höhe von 205.000 Mark wurden aufgeteilt. 50 Prozent übernahm die Bahn, die andere Hälfte teilten sich die Stadt und die Klepperwerke. Besonders die Belegschaft von Klepper freute sich über die nun kurze Anbindung ihres Arbeitsplatzes an die Stadt, da sie sich nun viele Umwege sparen konnten. Am 2. Juli 1954 konnte der neue Fußgängersteg über die Gleisanlagen feierlich eingeweiht werden.