Die Nagelung der "Eisernen Rose

Als Wahrzeichen für die Opferwilligkeit der Rosenheimer Bürger während des 1. Weltkriegs wählten die Honoratioren der Stadt im Jahr 1916 in Analogie zum Stadtwappen das Symbol einer eisernen Rose.
Wie in dem am 24. März 1916 veröffentlichten Aufruf des "Ostssammelkomitees Rosenheim für freiwillige Krankenpflege im Kriege" erklärt wurde, sollte jeder Spender, der einen Beitrag für die Opfer des Krieges bzw. deren Unterstützung leisten wollte, einen Nagel in das Erinnerungsdenkmal schlagen.

Mit der Ausführung des Denkmals betraut wurde der Bildhauer Professor Georg Albertshofer, der zu Max Bram wie auch zu Stadtbaurat Ferdinand Schlügl in Beziehung stand.
Der am 19. Oktober 1864 in Neuburg geborene und 1933 in München verstorbene Künstler schuf außer der Eisernen Rose auch den Fischbrunnen am Ludwigsplatz, die Plastik des "Vater Inn" an der Innbrücke und das Kriegerdenkmal für die Gefallenen der Kriege von 1870/71 und 1914/18.

Außer auf die Initiative von Bürgermeister Wüst, der zugleich Vorsitzender des Ostskomitees für freiwillige Krankenpflege im Kriege" war, ist die "Eiserne Rose" auch auf Oberlehrer Max Bram zurückzuführen, der das Mahnmal stiftete. Ludwig Eid schenkte das zugehörige "Eiserne Buch", in dem die Namen der Spender verzeichnet wurden. Dieses Buch wurde, in Leder handgebunden, mit der von Rudolf Sieck anlässlich des Ereignisses gestalteten Postkarte ausgestattet.

Am 3. April 1916 fand die feierliche "Erstnagelung" des neuen Wahrzeichens" statt. Das Ereignis kam einem Feiertag gleich, bei dem die ganze Stadt der Festveranstaltung beiwohnte und, nachdem Bürgermeister Wüst den ersten Nagel eingeschlagen hatte, die opferbereiten Bürger ihre Solidarität mit den Kriegsopfern ebenfalls demonstrierten. Die später am Mittertor angebrachte Rose war für die Zeit der Benagelung nach der Feier der "Erstnagelung", die im "Deutschen Kaiser" stattgefunden hatte, in den Räumen der Kriegsfürsorgestelle, Sedanstraße 9, ausgestellt, wo jeder Spender "zwischen 9 und 12 Uhr vormittags" den symbolischen Akt durchführen konnte.