Karl Göpfert

Der am 5. September 1871 im fränkischen Rimpar bei Würzburg geborene Karl Göpfert ließ sich 1900 als Spengler in Rosenheim nieder.
Ab 1907 leitete er als hauptamtlicher Gewerkschaftsfunktionär das Rosenheimer Arbeitersekretariat im Gasthaus Sterngarten. Ab 1912 war er für die SPD im Stadtrat.

Mit der Revolution 1918/19 wurden Arbeiter- und Soldatenräte gebildet. Die Ermordung Kurt Eisners bewirkte überall in Bayern eine Radikalisierung der Bevölkerung. Rosenheims Bürgermeister Josef Wüst wurde abgesetzt, an seiner Stelle übernahm Karl Göpfert die Amtsgeschäfte.

Als im April 1919 die Ausrufung einer Räterepublik auf der Loretowiese erfolgen sollte, stellte sich Göpfert den fundamentalistischen Rätebefürwortern entgegen. Am 1. Mai 1919 war Rosenheim von verschiedenen, der alten Regierung treu ergebenen Freikorps eingekreist.
Göpfert wurde ein Jahr später wegen Beihilfe zum Hochverrat, Amtsanmaßung und Nötigung zu einem Jahr und drei Monaten Gefängnis verurteilt. Bis zum 29. März 1921 war er in Niederschönenfeld in Festungshaft.

Nach seiner Entlassung betätigte er sich bis zu seinem Tod am 8. Januar 1929 weiterhin aktiv am politischen Geschehen.