Anton Kathrein senior

Der Begründer der Kathrein-Werke Anton Kathrein wurde am 22. April 1888 als Sohn eines Wagenwärters der Eisenbahn in der Kiefersfeldener Gemeinde Mühlbach geboren.
Nach dem Besuch der Volksschule machte er eine Lehre als Elektrotechniker, zu einer Zeit, als man mit dem Ausbau der Elektrizitätsversorgung begann In der Gesellenprüfung erhielt er sowohl in den praktischen, als auch in den theoretischen Fächern "Eins".
Wanderjahre mit Arbeitsstellen in ganz Deutschland und dem Ausland erweiten seine Kenntnisse.

Anschließend war Kathrein als Obermonteur bei den Überlandwerken tätig, wo er weitere Erfahrungen sammelte und sich auf Blitzschutz spezialisierte. Hier entstand seine erste Erfindung, der "Masttrennschalter mit eingebauter Sicherung", mit der er sich 1919 in Rosenheim in einer Kellerwerkstatt selbständig machte.
Diese Überspannungsableiter schützen ein ganzes Niederspannungs-Stromversorgungsnetz vor Ausfällen durch Blitzeinwirkung.

In den 1920er Jahre baute Anton Kathrein sein Werk mit weiteren Patenten im Blitzschutzbereich weiter aus. Gleichzeitig mit den Erfindungen mussten auch die Maschinen und Werkzeuge für die Herstellung mitentwickelt werden.

Mit der Einführung des Rundfunks verlagerte sich das Schwergewicht von Kathreins Arbeit zunehmend auf das Gebiet des Rundfunkempfangs, auf Antennen und Antennen-Zubehör. Anlässlich des 25-jährigen Betriebsjubiläums der Kathrein-Werke 1944 wurde Anton Kathrein die Berufsbezeichnung "Ingenieur" ehrenhalber verliehen.
Die Zerstörungen des Werkes durch Bombentreffer im 2. Weltkrieg konnten in den Nachkriegsjahren allmählich ausgebessert werden. Nach der Währungsreform machte die Firma die durch den Krieg erlittene Rückschläge wieder wett und setzte ihren Aufstieg fort.

In den Jahren 1950 bis 1955 wurde ein umfassendes Antennenprogramm aufgenommen. Dabei hat Kathrein als erste Firma in Deutschland UKW-Dipole für Rundfunkempfang industriell hergestellt. Mit dem sich ausbreitenden Fernsehen stieg Kathrein auch in die Fertigung von Fernsehantennen ein.
Bis heute sind vielfältige Tätigkeiten dazugekommen. Ob Mobil-Funkantennen oder Satellitenfernsehen oder Kabel, die Kathrein-Werke haben sich in allen diesen Sparten dynamisch entwickelt.

Der Firmengründer Anton Kathrein starb am 13. Juni 1972 und hinterließ sein Unternehmen seinem damals 21-jährigen Sohn Anton, der noch Betriebswirtschaft an der Fachhochschule Rosenheim studierte.