Pferderennen auf der Gabrielwiese

Am Pfingstmontag, dem 31. Mai 1909, fand zum ersten Mal in Rosenheim ein großes Pferderennen statt.
Auf Initiative des Hoteliers Josef Hofstetter hatte sich der Rennverein München bereit erklärt, außer in Riem auch in Rosenheim einen Wettbewerb zu organisieren.
Johann Gabriel stellte dafür sein Grundstück am Mangfalldamm, die sog. Gabrielwiese, den heutigen Sechzigersportplatz, zur Verfügung.

Die Stadt übernahm die Kosten zur Herstellung einer geeigneten Bahn und den Bau von Tribünen. Die Plätze kosteten zwischen 40 Pfennig für die zweite Reihe bis zu drei Mark für den nummerierten Sitz bzw. den Wagenplatz. Für Verpflegung sorgten die Pernlohner- und die Auerbrauerei. Außerdem hatte Josef Hofstetter einen Restaurationsraum eingerichtet.

25.000 Besucher kamen bereits vormittags, teilweise in eingesetzten Sonderzügen, aus dem ganzen Umland und Tirol, aber auch aus München, Nürnberg und Regensburg angereist. Prominenteste Gäste waren außer den Rosenheimer Honoratioren der Präsident des Münchener Rennvereins und Königlicher Kämmerer Graf von Arco-Zinneberg, der Graf von Pappenheim und der Graf von Drechsel.

Bei den Galopp-, Trab- und Jagdrennen wurden insgesamt 18.140 Mark am Wett-Totalisator umgesetzt, hunderte von Mark nach den Rennen in den Rosenheimer Wirtshäusern. Begeistert beschrieb die Lokalzeitung "Rosenheimer Anzeiger" die Pferderennen als "in wirtschaftlicher Beziehung für die Interessen der Stadt von großer Wichtigkeit und höchstem Nutzen".