Abbruch des Kaiserbades

Nur noch das Marmorportal mit dem Kaiseradler an der Ecke Kaiser-/Rechenauerstraße erinnert heute noch an das Kaiserbad, das 1984 abgerissen wurde.

Zum Zeitpunkt des Abbruchs allerdings konnte man dem Gebäude bereits nichts mehr von jenen "ruhmreichen Tagen" ansehen, als noch Kaiser Wilhelm I. in seinen Räumen übernachtet hatte.

Auf der Durchreise nach Bad Gastein stieg der Monarch im Jahr 1876 im sogenannten "Alten Bad" ab; da es nicht bei diesem einen Mal blieb und das Haus sieben weitere Aufenthalte des Kaisers verzeichnen konnte, erhielt es 1882 offiziell den Namen "Kaiserbad".

Bereits 1615 hatte der Arzt Tobias Geiger die stark eisenhaltige Küpferlingquelle entdeckt.

1700 ließ der Ratsherr Wolff Jakob Ruedorffer die Quelle fassen und in sein Haus, das in der Nähe von Loreto gelegen war, leiten. Sehr bald wurde damit das Anwesen zum Heilbad. 1889 erfuhr das "Kaiserbad" bereits die Erhebung zur "Kur- und Wasseranstalt 1. Ranges", in der vor allem die Kneipp-Methode Anwendung fand.

Die Nutzung als Lazarett während des Ersten Weltkriegs und ein Brand 1917 markierten den beginnenden Niedergang des Bades. 1960 berichtete das OVB von den Verhältnissen in dem inzwischen zur Armenunterkunft avancierten Gebäude, die eine Renovierung dringend notwendig machten.

Schon damals war es im Grunde nur noch das Eingangsportal, das den Betrachter an das alte "Kaiserbad" erinnerte. Mehrmals war wegen des schlechten Zustandes des Gebäudes die Frage laut geworden, ob man das "Kaiserbad" nicht völlig abreißen solle; noch 1977 ließ der Oberbürgermeister in einer Diskussionsrunde diese Frage als offen stehen, bevor sieben Jahre später endgültig die Entscheidung zum Abriss getroffen wurde: Der Wirtschaftliche Verband ließ den "Schandfleck" beseitigen, um an seiner Stelle dringend benötigte Parkplätze zu schaffen.