Die Siedlungsentwicklung am Stadtrand

Wie keine andere Entwicklung zuvor hat der Suburbanisierungsprozeß in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts die Stadt und ihr Umland verändert.

Das Rosenheimer Becken ist zur Jahrtausendwende intensiv bebaut worden. Ein breites Siedlungsband reicht von Rosenheim nach Westen über Kolbermoor bis Bad Aibling und Bruckmühl. Neue Rosenheimer Wohnsiedlungen wie die Aisingerwies, die Erlenau oder Oberwöhr entstanden in wenigen Jahrzehnten in Ausmaßen, die die Altstadt in Jahrhunderten nicht erreichte.

Ende der 1990er Jahre hat sich das Ausufern der Siedlungsflächen am Stadtrand etwas verlangsamt. Zunehmen wird jedoch wahrscheinlich der Flächenbedarf an der Peripherie insbesondere für gewerbliche Bauten. Neue Wohngebiete sollen ab 2001 beispielsweise am östlichen Rand des Stadtteils Aising oder im nördlichen Mitterfeld als Abrundungen bestehender Siedlungen entstehen.

Sehr rege ist die Bautätigkeit nach wie vor in den Umlandgemeinden und hier besonders in der Stadt Kolbermoor, die über das Aichergelände und das neue Gewerbegebiet Schwaig fast mit Rosenheim zusammengewachsen ist. Im Süden wird Rosenheim über das geplante Gewerbegebiet Süd in ähnlicher Weise baulich mit dem Gewerbegebiet der Gemeinde Raubling verschmelzen. Im Osten wird ohnehin der bereits zur Gemeinde Stephanskirchen gehörende Wohnvorort Schloßberg nur durch den Inn vom inneren Stadtbereich getrennt.

Da der Freizeitwert einer Region immer mehr bei der Wahl des Arbeitsplatzes zählt, wird Rosenheim und sein landschaftlich nach wie vor reizvolles Umland auch in der nahen Zukunft eine besondere Attraktivität als Wohnstandort besitzen. Die maßvolle Gestaltung der neuen Siedlungsräume und die notwendigen infrastrukturellen Maßnahmen unter der besonderen Berücksichtigung der kulturellen Eigenarten und landschaftlichen Qualitäten der Region werden die wichtigen Aufgaben der Stadt Rosenheim und ihrer Umlandgemeinden, mit denen eine noch stärkere Zusammenarbeit erfolgen muß, in den ersten Jahren des neuen Jahrtausends sein.