Der Niedergang der Saline Rosenheim

Die Stillegung der Rosenheimer Saline geschah nicht überraschend. Bereits 1910 wurde ihr Schicksal besiegelt, als das bayerische Finanzministerium ein Gutachten einholte, ob die Erhaltung aller Salinen Bayerns bei entsprechender Modernisierung rentabel sei. Die Sachverständigen rieten bei dem derzeitigen Stand der Salinentechnik und des Salzhandels zur Zentralisierung. Nur so sei der Konkurrenzdruck tragbar. Die Folge war die Auflassung der Saline Traunstein im Jahr 1912, sowie die Konzentration der Modernisierungsinvestitionen in Reichenhall, wohingegen solche Rationalisierungsmaßnahmen an Rosenheim vorbeiliefen.
Völlig veraltete Sudanlagen und die Erzeugung von Siedesalz gegenüber dem billiger produzierbaren und vielseitiger verwendbaren Steinsalz machten die Rosenheimer Saline zu einem Zuschußbetrieb. Seit der Währungsreform 1948 hatte sie fast zwei Millionen Defizit verursacht. So wurde die Saline Rosenheim zum 1. Juli 1958 aufgelöst, wobei das Inkrafttreten der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft und damit der zollfreie Import von ausländischem Salz auf den deutschen Markt mit eine Rolle gespielt haben mag.
In Bayern ist somit die Salzindustrie auf ein Salzbergwerk (Berchtesgaden) und eine Saline (Reichenhall) konzentriert.