Bau der Saline Rosenheim - Säkularisation des alten Kapuzinerklosters

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts besaß Bayern bereits zwei voll ausgelastete Salinen in Reichenhall und Traunstein.
Verbesserte Produktionsmethoden und eine geschickte Absatzpolitik sowie eine gestiegene Nachfrage - bedingt durch bayerischen Gebiets- und damit Bevölkerungszuwachs im Rahmen der napoleonischen Territorialpolitik - machte den Bau einer dritten Saline notwendig.
Auch waren die Holzvorkommen um Reichenhall und Traunstein längst erschöpft, da der Verbrauch von Feuerungsmaterial zum Versieden des Salzes sehr groß war. Deshalb waren für die Standortwahl einer neuen Saline reiche Waldungen in der näheren Umgebung die wichtigste Grundbedingung. Als geeigneter Platz war ursprünglich Miesbach mit seinen großen Waldgebieten um den Schlier- und Tegernsee ausgewählt worden, die Soleleitung dorthin wäre aber unverhältnismäßig lang ausgefallen.
Die realistische Planung für den Standort Aibling - damals noch kein Badeort - scheiterte am Desinteresse und Widerstand der Aiblinger Bürger, so daß 1808/09 mit dem Bau der neuen Saline in Rosenheim begonnen wurde. Die notwendige Holzzufuhr aus den Miesbacher Waldungen sicherte die Trift- und Floßbarmachung von Schlierach und Mangfall.
Als Baugelände wurde das in der Säkularisation 1803 aufgehobene Kapuzinerkloster mit dem alten Friedhof des Marktes und der Salvatorkirche vorgesehen. 1808 begann der Staat die Gebäude niederzureißen und im März des darauffolgenden Jahres mit dem Bau der ersten Salinengebäude. Im August 1810 floß zum ersten Mal Sole in die Sudpfannen der Saline Rosenheim.