Viehmarkt auf der Bayerwiese

28. Oktober 1928
Viehmarkt auf der Bayerwiese am Simon-Judä-Markt, 28. Oktober 1928

Viehmärkte hatten für Rosenheim schon seit alters her eine große Bedeutung. Sie wurden traditionell an den sieben Jahrmärkten abgehalten: dem Viertagmarkt am Donnerstag nach Aschermittwoch, dem Mitterfastenmarkt am vierten Donnerstag in der Fastenzeit, dem Grasmarkt am Osterdienstag, dem Christihimmelfahrtsmarkt am Sonntag vor dem Feiertag, dem Kirchweihmarkt, dem Simon-Judä-Markt am letzten Sonntag im Oktober und dem Nikolausmarkt am dritten Adventsonntag. Zusätzlich gab es noch einen Viehmarkt am Vorabend des Dreikönigstages, den sogenannten Gebnachtsmarkt.
Ab 1879 durften zusätzlich am ersten Donnerstag jeden Monats Hauptviehmärkte stattfinden.
Ursprünglich wurden die Viehmärkte in der Färbergasse abgehalten. Mit Magistratsbeschluß von 1865 wurden sie vor das Wiesentor verlegt. Bereits fünf Jahre später war aber auch hier der Platz zu eng. Aus sicherheitspolizeilichen Erwägungen erfolgte die Verlegung der Hauptviehmärkte auf die Bayerwiese an der Innstraße. Dort wurde 1890 eine ständige Kälberhalle für Zucht- und Stichkälber erbaut. Siebzig Jahre später wurde der Viehmarkt nach Abriß der in den 1930er Jahren errichteten Viehhalle in die Schönfeldstraße verlagert. Eine Regierungsentschließung hob schließlich mit Wirkung vom 1. Januar 1970 die Rosenheimer Nutzviehmärkte auf.

Text: Ingeborg Armbrüster
Quelle: Stadtkalender "Bilder aus Alt-Rosenheim", 1996/10

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