Das Elektrogeschäft Heimbach im ehemaligen Schmidbräu am Ludwigsplatz

1921
Das Elektrogeschäft Heimbach im ehemaligen Schmidbräu am Ludwigsplatz, 1921

Ludwigsplatz 16 lautet seit 1882 die Adresse dieses traditionsreichen Hauses, das auf eine wechselvolle Geschichte zurückblicken kann. Das Gebäude, das zwischen Ludwigsplatz, Botengasse (heute Adlzreiterstraße) und Rosental (heute Teil der Weinstraße) lag, war lange als Schmidbräu bekannt. Ob die Bezeichnung von der Schmiedgasse kommt, die sich anhand historischer Unterlagen nicht mehr zuordnen lässt, oder davon, dass in dem Anwesen außer einem Gasthaus auch eine Schmiede untergebracht gewesen sein soll, bleibt Spekulation. 1611 erwarb der Brauer Erhard Westermayr das Gebäude. Er konnte 1631 100 Eimer Märzenbier versieden. 1907 kaufte der Gastwirt Martin Schuhbauer aus Pfaffenhofen das Anwesen, das nach seinem Tod 1916 seine Witwe Anna Schuhbauer weiterbetrieb. Nach dem Ersten Weltkrieg konnte Anna Schuhbauer das Haus finanziell nicht mehr halten und musste verkaufen. 1920 erwarb der Priener Joseph Heimbach das Gebäude und richtete für seine Tochter Anna, die mit dem Sohn des Ehepaars Schuhbauer, Martin, verlobt war, hier ein Geschäft für einen Elektrohandel ein. Anna Heimbach und Martin Schuhbauer heirateten im April 1921 in Prien, ein Jahr später überschrieb Joseph Heimbach nach einem Ehe- und Erbvertrag das Haus seiner Tochter und seinem Schwiegersohn, der als Geschäftsführer den Elektrohandel betrieb und das Gebäude mehrmals umbauen und erweitern ließ. 1957 trat die Firma Fröschl in das Geschäft ein. 1966 gab das Ehepaar Schuhbauer ihr Haus am Ludwigsplatz auf und zog nach Happing. Das Kalenderbild zeigt Joseph Heimbach mit seiner Tochter Anna und seinem Schwiegersohn Martin Schuhbauer vor ihrem Elektrogeschäft im Jahr 1921.

Text: Ingeborg Armbrüster
Quelle: Stadtkalender "Bilder aus Alt-Rosenheim", 2004/12

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