Spezereien Buchberger in der Samerstraße

1905
Die Speziereienhandlung Buchberger in der Samerstraße, 1905

In der Samerstraße 23 besaß Maria Auer, eine Nymphenburger Werkmeisterstochter eine Krämerei. Maria Auer war bereits in erster Ehe mit dem Kaufmann Josef Buchberger, einem Gastwirtssohn aus Nymphenburg, verheiratet gewesen, der seit 1871 eine Kramerei in Rosenheim betrieb. Die Ehe dauerte allerdings nur fünf Jahre. Nach seinem Tod im Jahr 1876 hatte seine Witwe möglicherweise den Häuserkomplex Samerstraße 21 und 23 von ihm geerbt. Andernfalls gehörten die Gebäude ihrem zweiten Mann, dem Rosenheimer Sattler und Krämer Xaver Auer, den sie 1877 heiratete, und mit dem sie in der Hausnummer 23 den Kramerladen führte. Xaver Auer starb bereits mit 40 Jahren am 29. Dezember 1886. Seine Witwe verheiratete sich erneut, mit ihrem ehemaligen Schwager, dem Krämer Simon Buchberger. Bei der Hochzeit 1890 war das Brautpaar 61 bzw. 51 Jahre alt, die Ehe wurde vermutlich aus finanziellen Gründen geschlossen. Maria Buchberger übernahm die Krämerei ihres zweiten Mannes in der Samerstraße, die Simon Buchberger schließlich ab 1896 als Spezerei- und Landesproduktenhandlung betrieb. Unter Spezereien verstand man früher Gewürze. Als Simon Buchberger 1900 starb, führte Maria Buchberger das Geschäft noch einige Zeit weiter. 1908 ist es im Geschäftskalender des Rosenheimer Adreßbuchs allerdings nicht mehr aufgeführt. Das Haus in der Samerstraße wurde 1952 im Zuge einer neuen Straßenbaulinie abgebrochen, um die Straßenecke Samer-/Herzog-Heinrich-Straße für den Verkehr übersichtlicher zu gestalten.
Das Kalenderbild zeigt die Spezereienhandlung im Jahr 1905. Das Bild ist „von den Kellern aus" aufgenommen, also von den Häusern am Roßacker. Im Hintergrund sieht man die Heilig-Geist-Schule. Vor dem Haus steht Maria Buchberger mit ihrer Familie.

Text: Ingeborg Armbrüster
Quelle: Stadtkalender "Bilder aus Alt-Rosenheim", 2002/9

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