Die Villa Späth in der Hohenzollernstraße

um 1930
Die Villa Späth in der Hohenzollernstraße um 1930

1912 plante der Maurermeister Jakob Mayer aus Ullerting für Anton Späth, Hauptlehrer a. D. aus Aßling, eine zweigeschossige Villa, deren schlichter Baukörper mit einem Walmdach gedeckt wurde. Ein Zwerchgiebel, bogenförmige Fenster und ein Eckerker gliedern das Gebäude.
Seit 1910 entwickelte sich an der Hohenzollernstraße ein Villenviertel. So entstanden hier unter anderem zwei Villen des Münchner Architekten Otto Heinrich Riemerschmid.
Die Villa Späth gehörte auf der nördlichen Straßenseite der Hohenzollernstraße, die damals noch Riederweg hieß, nicht zur Steuergemeinde Rosenheim, sondern zu Westerndorf St. Peter; die Grenze verlief genau in der Mitte der Straße. 1913 wurde der Straßenzug in Hohenzollernstraße umbenannt und vollständig zur Steuergemeinde Rosenheim umgemeindet.
Beim Bau der Villa wurde bereits 1912 eine für die damaligen Verhältnisse moderne Klär- und Abwasseranlage eingeplant. Zu Beginn des Jahres 1913 konnte die Familie Späth das Haus beziehen. Um 1920 verkaufte Anton Späth das Gebäude an Theodor und Flora Thurmayer, da alle seine sieben Kinder nicht mehr in Rosenheim wohnten. Zwischen 1936 und 1939 verkaufte die nunmehr verwitwete Flora Thurmayer das Anwesen an Dr. Melchior Stöckl, der das Dachgeschoss ausbauen ließ, um eine zusätzliche Wohnung einrichten zu können. Von 1937 bis 1941 wohnten Heinrich und Maria Schauer in der Parterre-Wohnung zur Miete, die damals stattliche 50 Mark betrug und mit Gartenanteil später auf 55 Mark erhöht wurde.
Das Kalenderbild zeigt die Villa Späth von der Hohenzollernstraße aus. Gut erkennbar ist die Loggia mit den großen bogenförmigen Fenstern und der Eckerker im Parterre. Der Hauseingang lag auf der rückwärtigen Hausseite.

Text: Ingeborg Armbrüster
Quelle: Stadtkalender "Bilder aus Alt-Rosenheim", 2007/7

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