Das Haus der Familie Herlein in der Innstraße

1910
Das Haus der Familie Herlein in der Innstraße 35, 1910

1875 heiratete die Tochter des Rosenheimer Eisenwarenhändlers Nikolaus Stumbeck, die 27-jährige Philomena, den sieben Jahre älteren Oberförster Augustin Herlein. Augustin Herlein war zuerst in Reichenhall, dann in Kötzting, später in Oberaudorf im Dienst. Die Geburtsorte der sechs Kinder spiegeln die häufigen Ortswechsel wider. Augustin Herlein scheint von schwacher Gesundheit gewesen zu sein. Er wurde frühpensioniert und starb bereits im Alter von 44 Jahren 1885 in Rosenheim. 1883 zog das Ehepaar mit seinen Kindern nach Rosenheim in das gemeinsame Haus in der Innstraße 35, an der Ecke zur Schönfeldstraße. Möglicherweise handelte es sich dabei um ein Erbe der Philomena Herlein aus dem Besitz der Stumbeck-Familie. Nach dem Tod ihres Mannes ließ Philomena Herlein 1888 eine schmiedeiserne Veranda an das etwa 1860 erbaute Haus anbauen, dem 1897 ein ebensolcher Balkon samt einem Nebengebäude folgte. Die Familie Herlein verstreute sich im Laufe der Zeit nach dem 1. Weltkrieg über München nach Aschaffenburg und Berlin. Der älteste Sohn der Familie, Alexander Herlein, leitete als Fabrikdirektor eine Buntpapierfabrik in Aschaffenburg. Dort starb auch seine Mutter am 17. Februar 1922. Auch ein zweiter Sohn, Otto, zog nach Aschaffenburg. Die Töchter Ida und Auguste wohnten in Rosenheim im Elternhaus. Ida starb 1947, ihre Schwester Auguste zehn Jahre später. 1964 hatte eine Münchener Firma das Anwesen gekauft und stellte den Abbruchantrag für das alte "Herlein-Haus". Allerdings wurde das Anwesen in der Innstraße erst 1984 abgebrochen, an der gleichen Stelle entstand ein Geschäftshaus mit Läden und Büroräumen.

Text: Ingeborg Armbrüster
Quelle: Stadtkalender "Bilder aus Alt-Rosenheim", 2003/5

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