Die Saline Rosenheim

Trotz der kriegerischen Auseinandersetzungen mit Österreich konnte die Rosenheimer Saline im Juli 1810 fertiggestellt werden, so daß im August bereits die erste Sole in die Pfannen floß.
Die neue Anlage umfaßte das Hauptsudhaus mit vier Pfannen sowie die Nieder- Hochreserven, das Salzfaßmagazin und die Holzspaltungshütten. Außerdem existierten - zunächst in Holzschuppen untergebracht - eine Schlosserei und eine Schmiede, das Maschinenhäuschen für die Solehebemaschine, mehrere Materialkammern und natürlich die Wohngebäude für Beamte und Arbeiter, in denen neben Wohnungen auch Verwaltungsbereiche wie z.B. die Kanzlei untergebracht waren.
In den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts überstieg die Salzproduktion in Rosenheim die Erzeugung in Reichenhall und Traunstein ganz beträchtlich. Da vier Sudpfannen sich alle in einem Sudhaus befanden, mußten um 1860 zahlreiche Umbauten und Erweiterungen vorgenommen werden. Neben dem Umbau des Hauptsudhauses wurden zwischen 1858 und 1869 zwei weitere Sudhäuser gebaut und außerdem einige Nebenbetriebsgebäude errichtet, die später teilweise zu Wohngebäuden umgebaut wurden.
Mit wachsender Produktion nahm auch der Personalstand zu, so daß die Zahl der Wohnungen durch Zubauten und Zukauf von Bauernhöfen der anliegenden Gemeinde Roßacker vermehrt wurde. Um 1900 standen in Rosenheim sechs Siedepfannen mit insgesamt ca. 700 qm Bodenfläche. Jährlich verließen 23.000 Tonnen Salz die Saline. Die Pfannen blieben bis 1958 in Betrieb.