Das waren die 50er (III)

Centralpalast und Café Schick

Nach einer Statistik galt Rosenheim 1951 als „kinofreudigste" Stadt Westdeutschlands. In den damals vorhandenen vier Kinos zählte man 750.000 Besucher im Jahr. Im Jahresdurchschnitt gingen die Rosenheimer also 25 Mal ins Kino, gegenüber einem Bundesdurchschnitt von 18 Mal. Ein Großteil der Besucher stammte natürlich aus den umliegenden Landkreisen Rosenheim und Bad Aibling.

Die beiden ältesten Kinos waren 1948 die „Kaiser-Lichtspiele", und die „Kammer-Lichtspiele". 1949 kamen das „Union-Filmtheater" – später „Prinzregenten-Lichtspiele" – und das „Roxy-Kino" hinzu. In den 50er Jahren entstanden das „Capitol", der „Filmpalast", der „Centralpalast" und das „Kurbel-Lichtspieltheater". 1963 besaß fast jeder zweite Rosenheimer Haushalt einen eigenen Fernseher, was die Kinos zu spüren bekamen. So setzte auch in Rosenheim das große Kinosterben ein.

Ein Mittelpunkt im gesellschaftlichen Leben der Stadt war das 1954 eröffnete Café Schick in der Gillitzerstraße 2. Das neue Lokal bot mehrere unterschiedlich eingerichtete Räume auf zwei Ebenen. Ähnlich legendär war das Tanzcafé „Papagei", Stollstraße 8. Namhafte Kapellen machten es zum beliebtesten Tanzlokal zwischen München und Salzburg.

Einen Hauch Italien brachte die Eisdiele „Capri", Münchener Straße 5, in die Stadt. Pünktlich zur Eissaison im Frühsommer 1953 eröffnete Rosenheims erste italienische Eisdiele.

Text: Karl Mair, Stadtheimatpfleger