Im Bauboom der Wirtschaftswunderjahre (I)

5000 neue Wohnungen

Während der beiden Jahrzehnte nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs erlebte Rosenheim eine Bautätigkeit nie dagewesenen Ausmaßes. Zwischen 1950 und 1965 wurden über 5.000 neue Wohnungen errichtet. Damit entstand Wohnraum für über 15.000 Menschen, womit 1965 jeder zweite Rosenheimer in einer Neubauwohnung lebte.

Ende 1948 waren in Rosenheim 2.900 Wohnungssuchende registriert, für die man zweckmäßige Wohnungen zu erschwinglichen Mieten schaffen musste. Im April 1949 begann die Stadtverwaltung mit dem Bau der Siedlung am Stöttenfeld, dem ersten Wohnbauprojekt der Nachkriegszeit. Im gleichen Jahr wurden weitere Einfachstwohnungen – ohne Bäder und Balkone – an der Pernauer- und Wittelsbacherstraße errichtet. 1951 erbaute der Freistaat Bayern eine Siedlung an der Bogenstraße, auf dem ehemaligen Heereszeugamtsgelände, für „Displaced Persons", während des Dritten Reichs nach Deutschland verschleppte Osteuropäer.

Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung setzte ab 1950 eine immer regere Wohnbautätigkeit ein. Schwerpunkte des Wohnungsbaus waren vor allem Küpferling, die Erlenau und das Kasernenviertel um Leiblstraße und Lessingstraße.

Text: Karl Mair, Stadtheimatpfleger