Die Freiwillige Sanitätskolonne

1928
Die Freiwillige Sanitätskolonne, 1928

Am 9. Oktober 1892 gründete sich im Gasthaus Weißensteiner am Max-Josefs-Platz (heute Cafe Weth) die Rosenheimer Sanitätskolonne, der Vorläufer des Roten Kreuzes. Auf Initiative von Hauptmann Martin Ebersberger, Hofrat Dr. Max Dirr und Bezirksarzt Dr. Benedikt Schelle organisierten sich damals 46 weitere Rosenheimer für den Dienst am Nächsten unter dem Zeichen des Roten Kreuzes. Drei Jahre später, 1895, war die von den Ärzten Dr. Dirr und Dr. Schelle durchgeführte Ausbildung der Mitglieder zu Sanitätern abgeschlossen. Bis dahin waren Kranke und Verletzte noch wie „Stückgut" von den Rosenheimer Dienstmännern zum Arzt oder ins Krankenhaus transportiert worden. Nun übernahmen ausgebildete Kräfte diese Aufgabe und konnten auch vor Ort bereits erste Hilfe leisten. Eine „Rädertrage" gestaltete einen behutsameren Transport der Kranken, auch wenn oft stundenlange Wege damit zurückgelegt werden mußten. Mit einem „Landauer", einer gefederten Kutsche, wurde einige Jahre später bereits eine wesentliche Verbesserung erzielt. Die dazu benötigten Pferde stellten die Rosenheimer Lohnkutscher jederzeit unentgeltlich zur Verfügung. Aber erst nach dem ersten Weltkrieg wurde der erste Sanitätskraftwagen, ein Daimler Benz, für über 15.000 Reichsmark aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen angeschafft.
Das Kalenderbild zeigt den Fahrpark und einen Zug der freiwilligen Sanitätskolonne vor dem Sanitätsdepot an der Rückseite des Lokschuppens. Im Hintergrund ist das Städtische Lagerhaus zu sehen, das in der Rotunde des Lokschuppens stand.

Text: Ingeborg Armbrüster
Quelle: Stadtkalender "Bilder aus Alt-Rosenheim", 2002/10

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