Die Einweihung des Kriegerdenkmals

23. Juni 1907
Die Enthüllung des Kriegerdenkmals am 23. Juni 1907

Bereits 1877 beschloss der Rosenheimer Magistrat einen Beitrag für die Errichtung eines Bezirksmonuments für die gefallenen Soldaten des deutsch-französischen Krieges im Jahr 1870/71. Der Krieger- und Veteranenverein nahm sich ab 1890 der Durchführung dieses Projekts an. 1905 beschlossen die beiden städtischen Gremien Magistrat und Gemeindekollegium, an der Südseite des Rathauses ein Kriegerdenkmal mit Zierbrunnen errichten zu lassen.
Um möglichst gute Entwürfe zu bekommen schrieb der Verein für Volkskunst und Volkskunde einen Wettbewerb unter seinen Künstlermitgliedern aus. Von 45 eingegangenen Entwürfen erhielt den ersten Preis der Bildhauer Georg Albertshofer und der Architekt German Bestelmayer, beide aus München. Aus dem Sockel unterhalb eines Kriegers mit Fahne und Schwert floss Wasser in ein großes Brunnenbecken. Nach der Fertigstellung des Denkmals wurde es am 23. Juni 1907 feierlich enthüllt. Die Feierlichkeiten begannen mit einer Feldmesse auf der Loretowiese, die Stadtpfarrer Franz Xaver Geßl hielt. Trotz des schlechten Wetters beteiligten sich 190 Vereine - darunter auch zahlreiche Vereine aus benachbarten österreichischen Städten - mit 154 Fahnen und fünf Musikkorps an der Feier. Nach der Feldmesse zogen der Festzug durch die geschmückte Stadt bis zum Festplatz, wo um 12 Uhr mittags der rechtskundige Bürgermeister Hofrat Josef Wüst das Denkmal enthüllte.
Die Gesamtkosten des Denkmals mit Zierbrunnen betrugen fast 15.000 Mark.
1961 musste das Denkmal und das Rondell am Max-Bram-Platz der Verbreiterung der B 15 weichen. Die Einzelteile wurden zunächst im Bauhof eingelagert. Schließlich wurde das Kriegerdenkmal am Innzipfel, dem Zusammenfluss von Inn und Mangfall, wieder aufgestellt.

Text: Ingeborg Armbrüster
Quelle: Stadtkalender "Bilder aus Alt-Rosenheim", 2003/6

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