Das Realschulpensionat an der Innstraße

1902
Realschulpensionat in der Innstraße, 1902

In der Innstraße Hausnummer 43, nahe der Mangfallbrücke, wurde 1891 ein Pensionat für die auswärtigen Schuler der Realschule (dem späteren Finsterwalder-Gymnasium) eingerichtet. Das Haus gehörte dem Königlichen Reallehrer Leopold Ostermann, der es auch leitete, und hatte die Aufgabe, „den Schülern Kost und Wohnung zu bieten, dieselben beim häuslichen Studium zu überwachen und anzuleiten, beständig zu beaufsichtigen und nach religiös sittlichen Grundsätzen zu erziehen", wie es im Prospekt des Schülerheims stand. Die Pensionäre erhielten außer der Unterkunft mit Beheizung, Beleuchtung und Bedienung zum Pensionspreis von 500 Mark pro Schuljahr fünfmal am Tag Essen. Bier zum Abendessen mußte jedoch extra bezahlt werden. Jeder Zögling mußte sein Bett mit Matratze und Bettwäsche mitbringen. Auch die Anzahl der mitzubringenden Kleidungs- und Wäschestücke war genau vorgeschrieben. Hinter dem Gebäude lag ein Garten, der den Pensionären zur Verfügung stand. 1902 verkaufte Ostermann sein Pensionat an die Stadt, die es nun selbst verwaltete. 1922 wurde das Realschulpensionat mit dem Gymnasialschülerheim zusammengelegt und im Gymnasium an der Prinzregentenstraße untergebracht.
Das Kalenderbild zeigt die Innstraße Richtung stadteinwärts, im Hintergrund sind die Türme von St. Nikolaus und der Spitalkirche zu sehen. Rechts im Bild sieht man das Realschulpensionat, auf der linken Seite den Beginn der Ahorn-Allee, die 1873 vom Verschönerungsverein angelegt wurde.

Text: Ingeborg Armbrüster
Quelle: Stadtkalender "Bilder aus Alt-Rosenheim", 2000/6

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