Das Hausstätter-Gütl

um 1897
Das Hausstätter-Gütl mit der Sommerwirtschaft von Georg Hieber, um 1897

Nordwestlich von Rosenheim lag das Haustätter-Gütl, das 1703 als ein Lehen der Grafen von Haag erstmals erwähnt wird. Später gehörte es zur Dr.-Geiger'schen Stiftung. 1885, in der Nacht vom 5. zum 6. April, brannte das Haustättergut vollständig nieder. Das Feuer, das von einem entlassenen Knecht des Gutes gelegt worden war, griff so rasch um sich, daß nicht einmal das Vieh gerettet werden konnte. Noch im gleichen Jahr baute Balthasar Hauser das Gut wieder auf. Diesmal mußte zwischen Wohn- und Stallgebäude eine Backsteinbrandmauer errichtet werden. 1888 erwarb der Landwirt Georg Hieber das Gut. Als Zubrot zur Landwirtschaft richtete Hieber eine Sommerwirtschaft ein, in der er Milch, Honig, Käse, Kaffee, Bier und kalte Speisen verkaufte. Da das Ehepaar Hieber seit Frühjahr 1900 getrennt lebte, verkaufte Anna Hieber im Mai des gleichen Jahres das Gut mit sämtlichen Gründen für 170.000 Mark an die Stadtgemeinde Rosenheim, blieb jedoch noch bis 1905 als Pächterin auf dem Gut. 1936 verkaufte die Stadt das Gebäude an das Deutsche Reich. Ein Jahr später wurde das Haustättergut abgebrochen. An seiner Stelle wurde ein Offiziersheim gebaut, das nach dem zweiten Weltkrieg der Bundesgrenzschutz nutzte.

Text: Ingeborg Armbrüster
Quelle: Stadtkalender "Bilder aus Alt-Rosenheim", 1998/2

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