Schwere Zeiten für das Kaiserbad

Trotz des guten Rufes musste sich das Kaiserbad gegen die wachsende lokale Konkurrenz wie dem Bismarckbad behaupten. Das fiel umso schwerer, als nach 1900 ständig die Besitzer wechselten.

Im Jahre 1905 stand das Kaiserbad kurz vor dem Ende. Die Rettung erfolgte durch den Verkauf an ein Konsortium, dem auch die Stadt Rosenheim angehörte. Der Beschluss zur städtischen Beteiligung fiel in der Sitzung des Magistrats vom 17. März. Er wurde damit begründet, dass „Rosenheim 2 Jahrhunderte hindurch seinen Ruf als Badeort [dem Kaiserbad] verdankt“.

Neben der Stadt waren auch der Badearzt Dr. Friedrich Bernhuber und namhafte Rosenheimer Kaufleute und Bürger wie Johann Senft, Josef Kerschbaumer oder

Sebastian Ruedorffer Gesellschafter im Konsortium. Mit ihrem Gesellschaftsvertrag vom 1. April 1905 gründeten sie die „Kaiserbad Rosenheim Gesellschaft mit beschränkter Haftung“ mit einem Stammkapital von 80.000 Mark. Als Geschäftsführer ernannten sie Dr. Friedrich Bernhuber und Gottfried Hafenbrädl, Mitglied im Magistrat der Stadt Rosenheim.

In den folgenden Jahren mussten die Gesellschafter in den Erhalt des Kaiserbades investieren: Installation und Versorgung mit elektrischem Licht und Warmwasser, notwendige Reparaturen und Erneuerungen im und am Gebäude. Die finanziellen Probleme wuchsen

seit 1907 – auch weil die Besucherzahl sank. Vor diesem Hintergrund suchte die Stadt nach Käufern für das Kaiserbad, das jedoch keinen neuen Besitzer fand. Stattdessen wurde geplant, im Gebäudekomplex ein Pensionat einzurichten. Schließlich versuchte der Magistrat über größere Unternehmen und Behörden erkrankte Mitarbeiter als Gäste anzuwerben, da seit der Einführung der Sozialgesetze Kuren von Krankenkassen bezahlt wurden.

Text: Christina Hartung