Neue Wohnsiedlungen

In den Jahren um 1910 verstärkte sich die Bautätigkeit am Stadtrand. War es früher vor allem wenigen Privilegierten vorbehalten, außerhalb des dicht bebauten inneren Stadtbereichs in herrschaftlichen Villen zu wohnen, wurde das „Haus im Grünen" nun zur häufigsten Bauaufgabe. Einige Straßenzüge mit Villen und Wohnhäusern dieser Zeit sind weitgehend erhalten geblieben.

Architekt Josef Schrettenseger dominierte zusammen mit Leonhard Hell das Baugeschehen im Viertel zwischen Herbst- und Westermayerstraße, wo zwischen 1908 und 1913 Villen in einem noch heute nahezu geschlossen erhaltenen Ensemble entstanden. Die Bauformen der Häuser entsprechen überwiegend dem Heimatstil. Einen besonderen Akzent setzt das mächtige, dreigeschossige Eckhaus Heilig-Geist-Straße 44 von Josef Schrettenseger. Sechs kleine, mit der Giebelseite zur Straße stehende Villen prägen den Straßenzug an der Herbststraße.

Um 1910 entstanden weitere kleine Siedlungen mit villenartigen Wohnhäusern, beispielsweise an der Dr.-Hefner-Straße und an der Hohenzollernstraße.

Text: Karl Mair, Stadtheimatpfleger